Frühling am Fluss

Bisher kann ich noch nicht von riesigen Fischen, großen Serien oder Traumsessions berichten. Aber auch das gehört dazu, vor allem am Fluss und vor allem im Frühling.

Wie die Saison begann:
Mitte März als das Wetter langsam aber sicher den baldigen Frühling ankündigte, startete auch ich meine Kampagne. Gewählt hatte ich einen altbekannten Platz, an dem ich zur selben Jahreszeit in der Vergangenheit schon gute Ergebnisse erzielt hatte. Ich begann damit alle zwei Tage kleinere Mengen Futter einzubringen.
Da Grundeln und andere Plagegeister noch nicht so aktiv sind, setzte ich auf kleine Köder. 15mm Yellow-T und Authentic Fish gepaart mit Groundmix und Hanf kamen zum Einsatz. Nach eineinhalb Wochen ging es dann das erste Mal angeln, die Wassertemperatur stieg kontinuierlich und hatte fast 10 Grad erreicht. Noch nicht warm, aber mit dem angekündigten Sonnenschein und fast 20 Grad Lufttemperatur machte ich mir Hoffnungen auf den ersten Karpfen 2022. Kurz zusammengefasst lief bei der Session mal so gar nichts! Keine Fische auf der Habenseite, eine Auseinandersetzung mit einem betrunkenen Passanten und zum Abschied dann noch einen platten Reifen am Anhänger.
Das nächste Mal dann also!

Viel zu tun an der Arbeit und ein Wetterwechsel der den ersten Schnee des Jahres nach Frankfurt brachte, machten mir in der kommenden Woche einen Strich durch die Rechnung. Ich fütterte jedoch weiter und war guter Hoffnung, dass sich auch der Frühling wieder blicken ließe.
Zwei Wochen später hatte ich Zeit für eine schnelle Nacht unter der Woche und diesmal schien alles zu laufen.
Nach nicht mal einer halben Stunde, bekam ich den ersten Biss auf einen Flou Orange Pop up, ganz ohne Futter.

Einer der ganz kleinen Fische der Strecke glitt über den Kescherrand, direkt machte ich die Rute wieder fit. Ein paar Minuten später lag alles wieder an Ort und Stelle in fünf Metern Tiefe auf sandigem Boden. Dies sind in der Regel Plätze, an denen ich gerne meine Montagen präsentiere, hierzu an anderer Stelle mehr.

Abends fütterte ich sparsam und war gespannt, was die Nacht noch bringen würde. Und in der Tat war sie fischreich. Bis morgens um sieben landete ich vier weitere Fische. Jedoch alle in der Kategorie von zwei bis vier Kilo, nicht die erhoffte Größe, aber immerhin hatte ich Aktion. Zufrieden damit fuhr ich auf die Arbeit und überlegte schon, wann ich das nächste mal Zeit für eine Session haben würde.
Das darauffolgende Wochenende ging es auf Familienbesuch und auch an Ostern war ich dieses Jahr nicht zu Hause, jedoch schaffte ich es an Karfreitag noch für eine Nacht ans Wasser.
Anfang der Woche sah der Main aus wie ein kalter Kakao. Zum Wochenende hin besserte sich die Situation etwas, aber von dem klaren Wasser wie zwei Wochen zuvor war keine Spur.

Diesmal versuchte ich wieder zuerst mein Glück mit auffälligen Pop ups, ohne weiteres Futter. Doch ich saß den ganzen Nachmittag hinter bewegungslosen Ruten. Abends fütterte ich eine Mischung aus Hanf, Tigernüssen, natürlich wieder Yellow-T und Authentic Fish in gecrushter Form mit passendem Liquid.

Die erhöhte Strömung machte mir gut zu schaffen, regelmäßig hatte ich Äste in der Schnur und musste meine Montagen neu werfen. Als gegen halb eins mal wieder der Bissanzeiger langsamen Schnurabzug anzeigte, machte ich mir also keine großen Hoffnungen.
Natürlich hing ein Ast in der Schnur, aber bei meiner zweiten Rute stimmte etwas nicht. Nach kurzem Festhängen hatte ich Kontakt zu einem Fisch, wieder ein Karpfen der Kindergarten Kategorie. Direkt im Wasser abgehakt, das Multi Rig mit einem neuen Pop up bestückt, ging es für mich wieder in den Schlafsack.

Leider war dies, abgesehen von einem Aland, die einzige Aktion der Nacht.
Immerhin etwas gefangen, aber die kleinen Fische schienen mich zu verfolgen. Viel Zeit zum Grübeln blieb sowieso nicht, schnell flog das restliche Futter ins Wasser und es ging ab nach Hause.
Jetzt sitze ich hier im ICE und überlege, wann denn das nächste Mal Zeit für eine schnelle Nacht ist. Irgendwann müssen dann ja auch mal die größeren Fische auftauchen.

Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und mich hoffentlich in ein paar Wochen mit den ersten guten Fängen melden.
Bis dahin
Max

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