
Kurztrip nach Frankreich
Seit letztem Jahr hat mich das Angeln an kleinen französischen Kanälen gepackt und so war ich auch diesen Sommer wieder an genauso einem unterwegs. Ein kleiner Kanal mit Tages- und Nachtangelzonen und Verbindung zu einem großen Fluss. Es war ein erfolgreicher Trip mit Höhen, Tiefen und Millionen von Moskitos. Aber darum geht es hier gar nicht…
Schon im Spätsommer bekamen meine Freundin und ich eine Geburtstagseinladung für eine Feier in Frankreich, ganz in der Nähe von oben beschriebenem Gewässer. Natürlich versuchte ich auch etwas Zeit zum Angeln einzuplanen, der Mietwagen war schnell gebucht und so ging es Ende Oktober los. Nach einer schönen Feier und ausgiebigem Brunch ging es Sonntagmittag endlich los an den Kanal, 48h Zeit hatte ich, um hoffentlich den ein oder anderen Fisch zu fangen.
Angekommen schwang ich mich direkt aufs Fahrrad und machte mich auf die Suche nach Karpfen, bewaffnet mit Polbrille, Dosenmais und Authentic Fish Stickmix, um direkt ein paar erfolgversprechende Spots füttern zu können. Schnell entdeckte ich einen guten Fisch der dicht am Ufer stand. Ich fütterte einige Krautlöcher in der Umgebung und fuhr den Rest des Abschnittes ab.
Nichts, nirgendwo ein weiterer Fisch zu sehen!
Mein Trolley war schon beladen im Auto, zehn Minuten später war ich an der ersten Stelle angekommen und weitere fünf Minuten später hatte ich die erste Rute mit einem Yellow-T Dumble in einem Krautloch platziert. Kaum war das geschehen, sah ich einen Fisch in der Mitte des Kanals buckeln. Schnell beköderte ich die zweite Rute mit einem Washed out Orange Pop up – zur Zeit meine absolute Lieblingsfarbe (fängt einfach überall) – und schwang sie mit einem leichten Blei in Richtung des Fisches. Gerade hatte ich meine dritte Rute abgelegt, da sah ich eine meiner Ruten,
vom Bissanzeiger gezogen, im Gras liegen. Schnell nahm ich Kontakt auf und musste feststellen, dass der Fisch sich tief und fest im Kraut eingegraben hatte, da war nichts zu machen! Rute mit offener Bremse hinlegen und abwarten war die Devise, nach wenigen Minuten zog mein Gegenüber langsam Schnur von der Rolle. Der Fisch war frei und schnell hatte ich ihn vor mir: ein richtig guter Spiegelkarpfen. Kaum griff ich zum Kescher, nahm er Reißaus. Nicht sicher, wie gut der Haken noch saß, drillte ich vorsichtig für weitere fünf Minuten. Dann endlich ergab sich der Fisch und landete in meinem Netz, ein richtig alter Spiegelkarpfen.
Nach einigen Freudenrufen und als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, machte ich Bilder. Danach war es auch fast Zeit wieder alles zum Auto zu schieben: moven in die nahegelegene Nachtangelzone.
Dort angekommen waren auch schnell Fische gefunden: Im Regen baute ich auf und war froh als ich mit vollem Magen endlich im Schlafsack lag.
Die Bissanzeiger blieben leider stumm für die Nacht, jedoch fing ich beim Einpacken noch einen kleinen Spiegelkarpfen.
Gegen neun lief ich mit voll beladenem Trolley den gestrigen Abschnitt ab, ohne auch nur einen Fisch zu sehen. Hier und da fütterte ich wieder, um auf dem Rückweg die Spots zu kontrollieren, ohne Erfolg. Ich entschied mich im selben Bereich zu angeln, in dem ich gestern schon Erfolg hatte. Nachmittags besuchte mich noch mein Kumpel Sidney, wir fachsimpelten und tranken einen Kaffee. Der ganze Kanal war wie ausgestorben, die Fische standen wahrscheinlich tief im Kraut und waren auch mit der Polbrille nicht auszumachen. Abends entschied ich mich aus meinem Auto heraus zu angeln.
Drei Ruten strategisch verteilt, alle wieder mit kleinen Ködern und wenig Futter. Direkt nach dem Abendessen meldete sich mein Bissanzeiger zum ersten Mal, kurz daraufhin landete ein kleiner Karpfen im Kescher. Schnell die Rute neu platziert und mit 15mm Authentic Fish und Tigernüssen sparsam gefüttert. Kaum lag ich im Schlafsack lief dieselbe Rute erneut ab, wieder ein kleiner Spiegler.
Das ganze wiederholte sich bis zum Morgengrauen zwei weitere Male, erstaunlicherweise immer auf dieselbe Rute. Da es den ganzen Vormittag regnete, entschloss ich mich dazu, gemütlich zu Frühstücken und dann zufrieden den Heimweg anzutreten, schließlich hatte ich noch ein paar
Stunden Autofahrt vor mir.
Dieser Kurztrip hat mir mal wieder gezeigt, dass mit gutem Futter und viel Einsatz selbst zwei Tage für einen Trip nach Frankreich ausreichen können.
An jeden der überlegt, ob es sich für so kurze Zeit lohnt, einfach machen! Wer die Arbeit investiert, kilometerweit läuft, Fische sucht, der wird auch in kurzen Sessions Erfolge verbuchen können.
Max
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