
Kaltes Vertrauen
Das Jahr 2021 hat für mich mit einem Überschlag an neuen Ereignissen begonnen. Als neues Teammitglied bei Nautika habe ich für mich und das neue Jahr einen neuen Weg gewählt. Weitestgehend bin ich ein sicherheitsliebender Mensch und eher als risikoavers zu bezeichnen, gepaart mit einer ordentlichen Portion Loyalität, Ehrlichkeit und Direktheit.
Doch nach Vielen Jahren der Treue zu meinem vorherigen Köderlieferanten habe ich mich für Nautika – nicht ohne Grund – entschieden.
Ihr wollt die kurze Geschichte dazu lesen, bitteschön:
Den Inhaber Manuel Bayrl kenne ich seit vielen Jahren. In seiner Anfangszeit hat er für uns eine spezielle Bleiform gebaut, um runde Inlinegrippas zu produzieren. Auf Messen haben wir uns gelegentlich gesehen. Der Kontakt ist also nie wirklich abgerissen und so kam es, dass ich Ende des Jahres 2020 erneut auf der Suche nach speziellen, tropfenförmigen Inlinern gewesen bin und bei Carpleads fündig wurde. Manuel Bayrl ließ mir diese zusammen mit einigen Kleinteilen zukommen. Zum Dank knipste ich einige Produktfotos für Carpleads. In den Paket befand sich zudem ein Musterpäckchen Nautika-boilies und so kamen wir ins Gespräch.
Wie es der Zufall wollte, gefielen mir 4 Sorten auf Anhieb. Allen voran der GLM-T, gefolgt vom LIVER-T und natürlich dem PRO-NUT. Doch auch der AUTHENTIC-FISH mit seinem dezenten Lachsgeruch sprach mich direkt an. So beschloss ich für mich – neben der Entscheidung im Dezember zu Prologic zu wechseln – auch einer Zusammenarbeit mit Nautika ab 2021 zu zustimmen.
Für mich gilt beim Fangerfolg generell die Reihenfolge: 80 % Location, 19% Futter, 1 % Präsentation. Im Winter jedoch seine vertrauten Boilies zu Gunsten eines neuen Herstellers zu wechseln bedarf durchaus etwas Mut. Denn im Sommer lassen sich neue Boilies viel einfacher testen und damit Fische fangen als bei kaltem Wasser im Winter.
Meine Entscheidung stand fest und ab dem 01.01.2021 gab es kein Zurück mehr: Mission „Kaltes Vertrauen“ hatte begonnen. Ich wollte unbedingt ein paar Fische mit den neuen Ködern überlisten und gerade im Winter bietet es sich nicht an, Low-Stock Gewässer zu wählen. So entschied ich mich für gut besetzte Gewässer und beschäftigte mich intensiv mit der Location der Fische. Nach unzähligen Spaziergängen entlang der Ufer gelang mir das final.
Unterdessen traf auch mein Futter ein. An dieser Stelle ist positiv zu erwähnen, dass ich eine Lieferung in dieser Geschwindigkeit nicht erwartet habe. Ich bestellte am Montagvormittag meine GLM-T und PRO-NUT Boilies in 16 & 20mm, wählte passende Liquids, Teig (Dough), Groundmix, Powder, Base-Mix Pop-Up‘s sowie gleichfarbige Wafter aus und bereits 48 Stunden später klingelte der Postbote an meiner Tür – genial. Das umfassende Sortiment, passend abgestimmt zu jeder Boiliesorte hat meine Entscheidung für Nautika begünstigt. Ich finde Wafter sowie Base Pop-Up’s, sprich Boilies die ich als Hookbait verwende, die noch dazu die gleiche Farbe haben wie die Sinker einfach super.
Gerade im Winter gilt es das Futter mit Bedacht einzusetzen. Weniger ist mehr. Attraktivität ist Trumpf. So beschloss ich nach getaner Location die ersten Boilies an diversen Stellen zu verteilen. Gelegentlich gab es etwas Teig, in GLM-Liquid getränktes Groundbait und Dosenmais dazu. Die Rigs hielt ich äußerst unkompliziert. Ein simples No-Knot-Rig gepaart mit einem aufgerautem, abgeschabten 20mm GLM-T und einem künstlichen Maiskorn sollten den Job erledigen.
Die PRO-NUTS verwendete ich in selber Weise. Die Oberfläche des Hakenköders kratzte ich herunter, um noch mehr Duftentfaltung und Auswaschung bei kaltem Wassre zu generieren.
Die ersten drei Sessions verliefen recht ruhig, außer wenige Schnurschwimmer und ein paar Brassen passierte zunächst nichts. Doch dann wechselte das Wetter, die Sonne krabbelte hinter den Wolken hervor und im Wasser begann das Leben zu erwachen. Bereits nach 30 Minuten Angeln kescherte ich den ersten Fisch der neuen Saison. Gut über 15 Kilo schwer und nussbraun entfachte dieser Karpfen das Feuer in mir. Ich reflektierte die Ereignisse und begann den Schlüssel für das Schloss zu perfektionieren, legte meine Montagen noch präziser ab und achtete penibel auf die Tageszeiten sowie die äußeren Bedingungen.
Bis Ende März konnte ich über 40 Fische fangen, darunter Karpfen gut über 20 Kilo schwer. Mit jedem Biss, jedem Karpfen, auch jeder Brasse stieg das Vertrauen in Nautika in der eisigen Zeit. Ohne an dieser Stelle etwas in den Himmel zu loben. Doch die Mission „kaltes Vertrauen“ ist ein Erfolg gewesen. Bereits bei meiner ersten längeren, einwöchigen Session wusste ich nach zwei Tagen Blank, dass es definitiv nicht am Boilie, sondern an mir als Angler lag das ich keinen Biss bekam.
So wechselte ich nach ausgiebiger Suche den Spot und wurde fündig. In den kommenden drei Tagen am großen Blauen fanden weitere 5 Karpfen sowie eine riesige Schleie den Weg in meinen Kescher.
Dann kippte das Wetter, ein Sturm zog auf und kühlte die Umgebung ab. Auch diese zwei weiteren Tage Blank fanden eine Erklärung, nur definitiv nicht beim Thema Futter, denn darin habe ich sehr schnell Vertrauen gewonnen und kann diese Komponente von nun an ausschließen.
In diesem Sinne
Tight Lines and Always a Take
Euer Philipp Kretzschmar
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