Nie wieder ohne!

Diesen Herbst wollte ich es mir etwas einfacher machen und alles etwas entspannter angehen. Somit setzte ich in diesem Herbst auf keinen Futterplatz und wollte es lediglich mit 1-2 Vorbereitungstagen probieren! Unter anderem wollte ich mich auch auf kein fixes Gewässer festlegen; sowie ich es davor die Jahre immer getan habe und angelte mal hier und mal dort!

Eine Herangehensweise die funktionieren kann, die aber um so später der Herbst fortschreitet immer schwieriger wird und die ich so auch nicht noch einmal machen werde! Aber nun kommen wir zur Story.

Wir haben Anfang September und ich bereitete einen Platz zweimalig im zwei Tagesrythmus mit jeweils ca. 3kg Authentic Fish in 20 und 25mm vor.

Lediglich eine Tagessession war geplant um den ersten Versuch zu starten.
Früh morgens machte ich mich auf den Weg, ich war etwas müde da ich an dem Vortag Spätschicht hatte und dementsprechend nicht viel Schlaf bekommen hatte! Aber was soll’s ich war motiviert und die Wettervoraussichten waren wirklich mehr als gut.

Angekommen baute ich meinen ganzen Kram auf und legte die Ruten schnellst möglich auf den Spod!
Nur ein Händchen Beifutter pro Rute sollte ausreichen um den Fischen nicht zu viel zur Auswahl zu geben und um so den schnellen Biss zu bekommen.

Sowie die ersten zwei Kaffee im Kreislauf waren bekam ich den ersten Biss! Ein kleiner aber schöner Spiegler machte den Anfang.
Kurz darauf kam mein guter Freund Pierre auf einen Kaffee vorbei, wir machten kurz ein paar Bilder und setzten uns wieder hin.
Während wir da so saßen sah ich das mein linker Hänger plötzlich komplett durchhing und anfing auf und ab zu tanzen bis er dann doch in einen Lauf überging! Ein wirklich kleiner aber seltener Schuppi aus diesem Gewässer war das Ergebnis. Ich war wirklich froh das ich dort so schnell auf Fisch kam da es dort nicht so selbstverständlich ist.
Pierre machte sich wieder auf den Weg nach Hause und sagte noch „Es läuft, du musst weiter machen du wirst ganz sicher noch mehr fangen!“
Und so war es auch, kaum war er weg fing ich den nächsten Fisch und was ein besonderer Fisch es war, denn es war ein Lederkarpfen und soweit ich mich erinnern kann war und ist es auch mein Erster!

Natürlich war ich mega gehyped davon das es so gut anlief!
Kurz darauf bekam ich leider eine nicht so erfreuliche Nachricht aus meiner Familie denn mein Opa dem es schon des längeren nicht mehr so gut ging war leider an diesem Tag verstorben…
Die Stimmung war natürlich im Keller und ich fuhr nach Hause um der Familie bei zu stehen. An angeln war nach diesem Ereignis erstmal nicht mehr zu denken!

Zwei Wochen später wollte ich es allerdings nochmal versuchen. Ich ging ähnlich vor und fischte mal hier und mal dort. Kein Drive, kein Flow, keine wirkliche Motivation, mich schien dieses Ereignis mehr mitzunehmen als ich gedacht hätte…
Hier und da fing ich zwar mal einen Fisch aber das hatte ich mir alles anders vorgestellt. Mir fehlte einfach die Konstante, die ich mit einem Futterplatz vielleicht gehabt hätte.
Aber wie dem auch sei, ich machte weiter und versuchte das beste daraus zu machen…
Denn ein paar Pläne standen für den November noch auf der Liste!

Ein paar Tage an einem Gewässer, von dem ich wusste, das dort ein wirklich großer Fisch herumschwamm, war die erste Anlaufstelle! Ich wusste wirklich nicht viel über diesen See oder seinen Bestand und wollte es einfach probieren.
Viele Worte möchte ich allerdings nicht verlieren denn außer ein paar Tage struggeln ging leider nicht viel. Drei Nächte saß ich blank…. Irgendwie schien es aber so als wäre es kein Problem für mich und ich kam damit gut klar denn ich akzeptierte diese Phase in meinem Leben.

Ich kann wirklich jedem empfehlen das es sich lohnt einfach immer weiter zu machen auch wenn es nicht läuft! Früher oder später wird der Knoten platzen und es wird wieder laufen und das ohne das es dafür eine logische Erklärung gibt!

Nach diesem kurz Trip ging es mit Pierre für ein paar Nächte ins Nachbarland und auch dort schien diese komische Phase nicht abzureißen! Lediglich ein schöner Spiegler war das Ergebnis! Über den ich mich natürlich unfassbar freute nach dem ganzen geblanke!
Drei Nächte waren vorbei und mehr als diesen einen Fisch konnten wir leider nicht mehr fangen!

Irgendwas musste aber noch passieren nach diesem ganzen Struggle denn wir hatte mittlerweile Mitte November, viel Zeit blieb mir also nicht mehr!
Also begab ich mich zurück an ein Gewässer was ich schon in den letzten Jahren befischte.
Hier fehlte mir eigentlich nur noch ein Fisch aus dem A-Team!
Also ging ich es an und versuchte alle Informationen die ich über diesen Fisch hatte gepaart mit meinen eigenen Erfahrungen zusammen zu legen um alles dafür zu tun es genau auf diesen einen Fisch anzulegen.
Ich bereitete im zwei Tagesrhythmus einen Platz dreimal vor mit einer Mischung aus Hanf, Dosenmais und Pro-Nut Boilies!
Welches ich mit der Spomb auf einen kleinen Platz beförderte.

Der Tag an dem ich fischen wollte kam und ich fuhr am frühen Nachmittag zum See.
Ich machte alles ganz entspannt fertig und legte die Ruten sehr präzise mit etwas Beifutter auf den Platz.
Dichter Nebel und ein hoher Luftdruck stimmten mich allerdings nicht so positiv das etwas gehen könnte, denn mit diesen Witterungen hatte ich speziell an diesem Gewässer sehr schlechte Erfahrungen gemacht!
Ich quatschte noch mit meinem Freund Pierre Telefon und erzählte im das ich bereits einen Fisch hab in meinem Bereich springen hören! Wir machte noch Witze dadrüber wie verrückt es doch wäre wenn ich Ihn morgen früh anrufen würde und ich ihm erzählen würde das ich den einen Fisch endlich gefangen hätte!
Dazu kam es allerdings nicht, denn diese Botschaft konnte ich ihm bereits ein Stunde später überbringen!
Ich rief ihn komplett überhyped via Videocall mit Blick in den Kescher an und wir feierten so diesen Moment erstmal richtig ab!

Ein kleiner Snowman aus einem kleinen 12mm Fluo orangenen Nautik-Up und einem 15mm Pro-Nut Lite Rock war der Köder! Eine Kombination die für mich an diesem Gewässer immer wieder sehr gut funktionierte!
Früh morgens machte ich schnell ein paar Bilder denn ich musste noch am selben Tag arbeiten!

Mit dem Herbst konnte ich somit zu guter Letzt endlich abhaken und wieder mal zeigte es mir, dass zu frühes aufgeben keine Option ist – auch wenn die Umstände noch so beschi**** sind.
Allerdings werde ich auch nicht mehr mit viel Erwartungen und ohne Futterplatz in den Herbst gehen. Wie ihr seht kann dies gut gehen aber wenn ihr kontinuierlich auf Fisch kommen wollte würde ich zu einem gut gepflegten Futterplatz raten!

Aktuell haben wir Winter und eine schwierige Zeit steht bevor aber wenn man die Zeichen lesen kann und es richtig angeht kann es auch jetzt noch klappen. Also raus mit euch!

Bis zum nächsten mal

Cheer‘s Philipp

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