Zu Besuch am Main, Teil 2

Am nächsten Tag gehts von vorne los. Einpacken, alles ins Auto, duschen, neuer Spot. Ein Wassereinlauf bringt Sauerstoff in das Wasser. Sauerstoff bringt Karpfen, sagt Daniel. Wir versuchten es für 3-4 Stunden ohne Erfolg.

Darum gehts wieder zum Nachtspot vom Vorabend. Die Überlegung, woanders hinzufahren, hatten wir, entschieden uns jedoch dagegen.

Aber ein Fisch kam bei Daniel und wir hofften, dass sich die Karpfen irgendwo in der Nähe aufhielten. Die Ruten verteilen wir genau wie am Vorabend.

Der Skotti Grill läuft und wir fachsimpeln und quatschen übers Leben während der Abend ausklingen.

Der einzige Kontakt der Nacht ein Waller von 120-140 cm wieder auf Daniels Rute. Ich wollte gern ein Foto von Daniel mit dem Wels machen… Aber der Kunde mag die „Viecher“ nicht und deswegen hakt er ihn ab ganz ohne Berührung mit einer Zange ab. Der größte Wels, den ich bis dahin gesehen hab, verschwindet im dunklen Fluss.

Der Tag bricht an und erneut heißt es packen und einen weiteren Spot anfahren. An der Theorie mit dem Sauerstoff im Wasser hält Daniel fest, auch wenn es am Vortag nicht geklappt hat. Allerdings an einem anderen Einlauf.

30 Minuten durch den Stadtverkehr und wir kamen an der Stelle an. Innerhalb von Sekunden schlug Daniels Laune auf negativ, denn der Auslauf, der da eigentlich vor sich hin sprudeln sollte, war aus. Kein Wasser, kein Sprudel, kein Fisch. Zwei stunden wollte Daniel der Stelle trotzdem geben, denn wir waren ja nun schon mal da. Eine Rute kam in die Fahrrinne, eine dahin, wo der Strudel sonst war, eine kurz hinter die eigene Steinpackung und die 4. Rute kam oben an die Kante von der Fahrrinne.

Um auch hier unseren Platz noch etwas zu beschreiben. Bundesstraße hinter uns. Sitzplatz mit der Möglichkeit, die Beine baumeln zu lassen, dann direkt 1,5 m Steinpackung und dann kam da direkt der Main. Von Straße bis Wasser ca 7 m Breite.

Als ahnungsloser am Fluss hatte ich wenig Hoffnung; nachdem Daniel die Einläufe als fischreich beschrieb. Deshalb auch der völlig ungläubige Blick von uns beiden als plötzlich Daniels Rute aus der Fahrrinne ablief. „Das ist deiner!“ rief er mir zu und ich ließ mich nicht lange bitten. Der Drill war weniger kraftvoll als der erste, aber komplizierter weil der Fisch in die Steinpackung und in ein Hindernis 20m flussab schwimmen wollte. Ich musste eine Zeit lang gut Druck machen, um dem Fisch einen Richtungswechsel vorzugeben. Dann landete er im Kescher. Grau, breiter Rücken, stabil!

Wir angelten noch ein paar Minuten und dann ging es einkaufen und in die letzte Nacht. Diese verbrachten wir in einem Park. Ruten auf der einen Seite vom Radweg und die Brollys auf der anderen.

Max gesellte sich noch zu uns und so hatten wir 6 Ruten im Rennen.

Die Nacht ist kurz erzählt. Wir konnten keinen Fisch mehr fangen. Und packten ein. Drei Karpfen und ein Wels in drei Nächten bei nicht so guten Bedingungen. Ich war zufrieden. Ein cooler Trip mit neuen Erfahrungen und coolen Leuten!

Grüße, Richard

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